Interview – Bartists’ Coach Annika
- Sebastian Ungefehr
- 2019-04-16
Dieses Mal in unserer Reihe “Bartists’ Bar Talk”: Trainingsleiterin Annika Diehl, die sich den Fragen über Calisthenics und ihren Erfahrungen als Trainerin in unserem Verein gestellt hat.
Annika Diehl ist 24 Jahre alt und seit August 2017 Mitglied der Bartists. In ihrer Stellung als Trainingsleiterin führt sie Einheiten an unserem Standort Kaiserslautern und ist nicht nur den weiblichen Athleten ein Vorbild.
Lieblingsübungen: » Klappmesser, Handstand
Hassübungen: » Sprints
Sei gegrüßt, Annika! Erzähl uns, wie bist du zu Calisthenics & den Bartists gekommen?
»Hallo! Das war eigentlich rein zufällig. Ich war noch recht neu in Kaiserslautern und auf der Suche nach einer Sportgruppe oder Ähnlichem. Dann habe ich im März 2017 auf der Seite des Unisports gesehen, dass ein Calisthenics-Workshop angeboten wird. Das hat sich ganz interessant angehört, also habe ich mich direkt mal angemeldet. In dem Workshop habe ich dann Sebastian und den Verein kennengelernt. «
Wie würdest du unsere Sportart Calisthenics beschreiben und was begeistert dich am meisten daran?
» Für mich ist Calisthenics ein Ganzkörpertraining, bei dem es nicht nur um Kraft geht, sondern auch viel um Körperbeherrschung, Technik und auch Eleganz und Koordination. Und gerade diese Kombination macht das Calisthenics-Training so vielseitig, aber auch einzigartig. Besonders gut finde ich, dass es nicht vorwiegend darum geht, möglichst viele Wiederholungen einer Übung zu machen, sondern erstmal das Erlernen der richtigen Technik im Vordergrund steht. «
Wie oft trainierst du in der Woche und wie sieht deine Trainingsgestaltung aus?
» Ich versuche eigentlich immer 2x in der Woche zu trainieren. Im Winter war es auch mal weniger, dafür kann es im Sommer auch einmal mehr sein. Wenn ich das Training selbst leite, dann versuche ich immer die gängigen Übungen wie Pull Ups oder Dips einzubauen, aber auch Core und Beinübungen kommen nicht zu kurz. «
Was möchtest du in Zukunft unbedingt noch erlernen oder erreichen?
» Momentan übe ich an der Human Flag. Als Nächstes möchte ich mich dann dem Muscle Up und dem Schweizer Handstand widmen. «
Wie sehr achtest du auf deine Ernährung und wie groß siehst du ihren Einfluss auf den Sport?
» Ich achte schon darauf mich im Alltag gesund, ausgewogen und proteinreich zu ernähren. Ich koche auch gerne und versuche möglichst wenige Fertigprodukte zu nutzen. Am Wochenende darf es dann aber auch mal Pizza oder Burger sein, so streng seh ich das dann auch nicht. Für mich bedeutet gesunde Ernährung vor allem, dass ich mich fit und wohl fühle und das ist sicherlich eine wichtige Voraussetzung für ein erfolgreiches Training. «
In deiner Rolle als Coach hast du schon dutzende Einheiten gehalten und dabei viele Athleten beim Training erlebt. Was gefällt dir an dieser Tätigkeit am meisten und worauf könntest du verzichten?
» Am besten gefällt mir die Fortschritte der Athleten mitzuerleben und mich mit ihnen gemeinsam über Erfolgserlebnisse freuen zu können. Verzichten kann ich definitiv auf Regenwetter! «
Worin siehst du die größten Fehler, die von Athleten gemacht werden?
»Zu viel auf einmal wollen bzw. direkt mit zu schweren Übungen einsteigen. Ich denke am Anfang sind vor allem die Basics das A und O. Der Körper braucht nun mal Zeit, um sich an die neuen Belastungen des Trainings zu gewöhnen und neue Übungen zu erlernen. Wenn man nicht den richtigen Schwierigkeitsgrad bei den Übungen wählt, leidet nicht nur die Technik, sondern auch die Gesundheit. «
Weibliche Athleten sieht man neben den Männlichen deutlich seltener im Calisthenics. Woran denkst du liegt das und wieso findest du sollten sich auch Frauen für die Sportart begeistern?
» Nach meiner Erfahrung denken Frauen, dass Calisthenics eine reine Männer-Sportart ist und man riesige Muskelberge dafür braucht. Die Hemmschwelle sich ins Training zu trauen, ist für Frauen daher groß, weil sie befürchten nicht mithalten zu können. Am Anfang ist es natürlich ganz normal, dass man noch nicht so viel kann, wie die erfahreneren Athleten, aber dabei geht es Männern und Frauen gleich.
Ich denke es gibt keine Übung, die allein Männern vorbehalten ist. Frauen sind bei der Körperspannung und Beweglichkeit den Männern oft sogar überlegen. Frauen können die Vorteile eines Ganzkörpertrainings ebenso wie Männer nutzen, um sich fit zu halten und den ein oder anderen Muskel zu definieren. Darüber hinaus macht es einfach Spaß in der Gruppe an der frischen Luft zu trainieren und sich gegenseitig zu motivieren. Die Erfolge kommen dann mit der Zeit, ganz egal ob Mann oder Frau. Und für die Mädels, die Angst haben, von drei Pull ups ein superbreites Kreuz zu kriegen: So schnell geht das nicht :D. «
Sei es als Coach oder als Athlet, was ist deine beste bzw. schlimmste Erinnerung aus deiner Zeit im Calisthenics?
» Im Sommer freue ich mich eigentlich über jedes Training in der Sonne, aber die Weihnachtsfeier-Workouts gehören auf jeden Fall auch zu den schönen Erinnerungen. «
Vielen Dank für das Interview, Annika! Gibt es noch etwas, dass du loswerden möchtest?
» Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern allein das Durchhalten! «